Schwindelerregende Höhen, atemberaubende Aussichten und jede Menge Spaß? Ich glaube wir denken genau an dasselbe: Klettersteige!
In den letzten Jahren sind in Österreich dutzende neue Klettersteige eröffnet worden; immer mehr Menschen zieht es in die Berge. Klettersteigen ist eine Sportart mit kalkulierbarem Risiko, immerhin ist man meistens an Drahtseilen oder Stahlklammern gesichert – dennoch ist Vorsicht geboten!
Zum Klettersteigen gehört nämlich in erster Linie die richtige Ausrüstung. Und damit du für deinen ersten Klettersteig auch wirklich bestens vorbereitet bist, gebe ich dir heute ein paar Tipps zu diesem Thema.
Die richtige Ausrüstung
Gerade wenn ihr das erste Mal auf einem Klettersteig seid, ist die richtige Ausrüstung wichtig. Warum? Sie gibt euch zusätzliche Sicherheit, wenn ihr mitten im Klettersteig hängt und dann plötzlich doch etwas mehr „Respekt“ habt, als es ursprünglich geplant war. Damit das nicht passiert, solltet ihr die folgenden Utensilien immer dabei haben:
Alles auf einen Blick!
- Klettergurt
- Klettersteigset
- Helm (!)
- Handschuhe
- Rastschlaufe / Rastschlinge
- Karabiner
- Schuhe mit Kletterzone
Für den ersten Klettersteig muss es natürlich kein Schuh mit Kletterzone sein, aber ihr solltet euer Augenmerk auf Schuhe legen, mit denen ihr euch sicher fühlt – Trittsicherheit ist enorm wichtig. Wenn ihr ständig das Gefühl habt zu rutschen, dann wird euch das eher Angst machen.
Nachdem sich Klettersteige zunehmender Beliebtheit erfreuen, könnt ihr euer Klettersteigset schon fast in jedem größeren Sportgeschäft kaufen – sogar im Wiener Raum. Falls ihr euch in diesem Bereich umfassend beraten lassen wollt, dann würde ich euch trotzdem eher ein Fachgeschäft für Kletter-Equipment empfehlen. In Wien wäre das dann bspw. Bergfuchs, Steppenwolf oder Bergsport Schwanda.
Der Klettergurt
Bei der Wahl eures Klettergurts ist es wichtig, dass ihr die richtige Größe wählt. Jeder Hersteller hat hier eigene Angaben, ihr kommt also über eine kurze Anprobe nicht hinweg. Auf Amazon bestellen ist zwar einfach, birgt aber ein gewisses Risiko. Der Klettergurt sollte außerdem bequem sein; dünne Fußschlingen sind bei längerem Sitzen im Klettergurt eher unangenehm, dafür fällt er insgesamt etwas leichter aus. Bei dickeren Fußschlingen ist das Sitzen im Set bequemer, allerdings leidet der Tragekomfort etwas. Wenn ihr den Gurt hauptsächlich in der Halle verwenden wollt, dann würde ich eher zu dickeren Fußschlingen greifen, da ihr tendenziell öfter und länger im Gurt sitzen werdet. Es kommt also immer auf euren Einsatzzweck an.
Das Klettersteigset
Die Entscheidung ist etwas einfacher – wichtig wäre nur, dass ihr ein genormtes Klettersteigset kauft (Klettersteigset-Norm EN 958). Es gibt verschiedene Schließmechanismen, diese sind in der Bedienung aber meist ziemlich ähnlich. Alles andere ist reine Geschmackssache.
Der Helm
Ein Helm sieht natürlich nicht immer schick aus – ich sehe oft aus wie Lord-Helmchen – aber er schützt euch vor herabfallendem Gestein, sowie bei einem Sturz. Es ist daher essentiell, dass ihr einen Helm tragt. Bei der Wahl des Helmes würde ich nicht unbedingt zu einem Fahrrad-Helm greifen, sondern zu einem richtigen Kletterhelm. Falls ihr irgendwann auch in der Nacht einen Berg erklimmen wollt, empfiehlt sich ein Helm mit Vorrichtung für eine Stirnlampe.
Die Handschuhe
Immer wieder sehe ich Klettersteig-Begeisterte ohne Handschuhe auf einem Klettersteig. Die Folge ist meist absehbar: blutige Hände aufgrund abstehender Litzen im Stahlseil. Bei der richtigen Technik (dazu kommt noch ein kleines Video) wird das Klettersteigset immer vor dem Kletterer hergeschoben – also immer mit einer Hand am Stahlseil. Umso wichtiger ist ein schützender Handschuh, der euch vor genau diesen Gefahren beschützt. Mit Handschuh habt ihr natürlich auch viel mehr Halt und das gibt euch ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.
Die Rastschlaufe / Bandschlinge inkl. Karabiner
Auf schwierigeren Klettersteigen, oder wenn ihr generell etwas unsicher in der Begehung von neuen Klettersteigen seid, würde ich euch immer den Einsatz einer Rastschlaufe empfehlen. Eine Bandschlinge ist nicht mehr als ein Band mit Karabiner. Dieses wird an eurem Klettergurt festgemacht und kann im Notfall als zusätzliche Sicherung fungieren. Die Bandschlinge hat keinen Falldämpfer, sie ist einfach nur dazu da, um euch mitten im Klettersteig auszurasten, sollten euch die Kräfte verlassen.
Jetzt wo ihr alles zusammen habt, könnt ihr mit eurem ersten Klettersteig loslegen. Vor jeder Tour solltet ihr euch noch vergewissern, ob das Wetter für die geplante Dauer durchhält – es gibt nichts schlimmeres, als einen langen Blitzableiter in der Hand zu halten, während es in den Bergen gewittert 🙂
Falls ihr weitere Tipps oder Hilfe bei der Auswahl eures Kletter-Equipments braucht, dann lasst mir gerne ein Kommentar mit eurer Frage da, oder verwendet unser Kontaktformular. Viel Spaß bei eurem nächsten Klettersteig und liebe Grüße!
